Klangrede
Kataklothes (2015)
für großes Ensemble
Quintett (2009)
für Flöte, Klarinette, Viola, Klavier und Harfe
Zafraan Ensemble, Titus Engel
Erscheinungsdatum: 2016
Anzahl Disks/Tonträger: 1
Label: bastille musique 4
Spieldauer: 69.34 Minuten
ASIN: B01N8XERA5
Longlist 01/2017 vom Preis der deutschen Schallplattenkritik
Fünf Sterne deluxe
Die Neue Zeitschrift für Musik empfiehlt die CD:
Das Konzert des Zafraan Ensemble mit Stücken von Johannes B. Borowski, Eres Holz und Stefan Keller war eines der bemerkenswertesten, lebendigsten Konzerte bei Ultraschall 2016. Nun hat die Formation [...] exakt jenes Berliner Programm neu eingespielt. Bei aller Unterschiedlichkeit der musikalischen Rhetorik ist den einzelnen Stücken der Wille zu komplexen Strukturen und energetischen Klang-Prozessen gemein, die sich beim brillant aufspielenden Zafraan Ensemble geradezu folgerichtig in körperlich spürbare Klangsinnlichkeit verwandeln.
Dirk Wieschollek
Das Forum Neuer Musik im Deutschlandfunk Köln sucht nach "Postmigrantischen Visionen"
. . . Beklemmend, nach diesem "Salto mortale in die Vergangenheit" dem Ensemblestück "Kataklothes" von Eres Holz zu begegnen, einem quasi nach Deutschland "zurückgekehrten" israelischen Komponisten, zu dessen Vorfahren polnische Holocaust-Opfer gehören. "Verbindungsfäden" gemäß den Schicksalsgöttinnen der griechischen Mythologie sind für Holz eine wesentliche Inspirationsquelle für eine überwältigend farbige, Entwicklungen in organischem Fluss einleitende und lösende Musik.
Flucht vor Krieg und Verfolgung wird heute wieder millionenfach erlebt. Doch was geschieht nach der Flucht, nach dem Ankommen im "Gastland" oder gar der "neuen Heimat"? Das Stück von Eres Holz führt mitten hinein in die Problematik des diesjährigen "Forums Neuer Musik" des Deutschlandfunks Köln, weil sich mit ihm auch die Fäden verschiedener Identitäten beschreiben lassen, welche die Persönlichkeit des Weltbürgers, des Eingewanderten, des Flüchtlings ausmachen.
Isabel Herzfeld
Frankfurter Allgemeine
17.04.19, Nr. 91, S. 13
. . . Ganz anders der Eindruck des Eröffnungsstücks. Kataklothes für Ensemble des israelischen Komponisten Eres Holz fokussierte, ja bannte das Ohr durch das Atemlose, das Dichte, Verdichtete seiner Sprache. Man verstand: Wenn es heute tatsächlich um so etwas wie „neue Musik“ gehen soll, dann muss es in erster Linie einmal darum gehen, ein Suchen als Dringlichkeit zu etablieren, um sich überhaupt einmal einen Raum zu erobern, in dem man sprechen, atmen, behaupten und so weiter kann.
nmz - neue musikzeitung
5/2019
Bedeutend extrovertierter: Kataklothes (2015), das mit schriller Expressivität und schreienden, grellen Farben Zustände tumultartiger Chaotik ausgeprägt. Ein sehr intensives Stück mit viel Perkussion, dissonanten Verdichtungen und volksmusikalischen Valeurs, als würden die Schicksalgöttinnen der antiken Mythologie hier direkt die Fäden ziehen
Dirk Wieschollek
Neue Zeitschrift für Musik
05/2017